Veröffentlicht in Zeitgeschichte

Warum die Revolution vermutlich ausfällt …

Sodann führt Dr. Eichhorn aus: „In der kapitalistischen Gesellschaft gibt es eine Vielzahl von systemimmanenten Konstellationen, die stressend wirken müssen: chronische Existenzangst, soziale Not, Perspektivlosigkeit.“ Zweifellos richtig, obgleich soziale Not und Perspektivlosigkeit auch die entgegengesetzte Wirkung haben können und zu völliger Abstumpfung führen können, nur allzuoft geführt haben – weshalb ja auch wir Marxisten wissen, wie falsch es ist zu meinen: je größer das Elend, desto revolutionärer die Haltung.

Aus: Jürgen Kuczynski, Geschichte des Alltags des Deutschen Volkes, Band 4 1871-1918, S. 221

Wir waren also in Deutschland schon weiter bei der Wahrnehmung der Gesellschaft, in der wir gerade leben. Das alles war in Deutschland bis zum Ende der DDR nicht so ausgeprägt wie heute. Insbesondere die Agenda 2010 und die Einführung von Hartz4 haben dies massiv verschärft. Und durch die beginnende Völkerwanderung wird dies alles potenziert, da ja die Einwandernden nur in die Sozialsysteme einwandern aber nicht in unsere sozialen Werte und überwiegend dort drin bleiben werden abgekapselt von unseren europäischen Traditionen. Verbindendes Band wird der kapitalisierte Konsum sein und nicht der Umgang von Mensch zu Mensch auf dem Boden unseres Grundgesetzes.

Das Ergebnis werden massive Verteilungskonflikte sein, wenn der Sozialstaat überfordert ist, aber keine Revolution als verbessernde Bewegung für die armen Schichten. Eine Revolution als Eroberung der Macht wird erst dann kommen, wenn das Militär völlig neu und staatsfern aufgestellt worden ist, aber wahrscheinlich dann als Konterrevolution mit autoritärem Charakter.