Kann man Zeit malen?
Diese Frage beschäftigt die Menschen seit vielen Jahrhunderten. Und sie gaben immer Antworten darauf.
Die Zeit als visuelle Karte hat eine lange Geschichte.
Die Zeit als Zeitleiste aber nicht. Diese Liniendiagramme gibt es erst ein paar Jahrhunderte.
Das Buch von Daniel Rosenberg und Anthony Grafton ist ursprünglich in den USA erschienen und wurde dann vom Philipp von Zabern Verlag sehr aufwendig in den deutschen Sprachraum übertragen.
Dabei ist ein sehr schönes Buch entstanden, das neben dem Text durch sehr viele Bilder bzw. Aufnahmen von Buchseiten glänzt.
Es ist ein Buch für lange Abende und große Lupen.
Die guten Fotos helfen dabei, richtig scharf zu sehen und die Texte ermöglichen ein gute Einordnung.
In dem Buch geht es um die vielen Versuche, die Zeit und die Ereignisse grafisch darzustellen.
Die Beispiele sind sogar gut, um sie auf die Gegenwart zu übertragen.
Kann man Zeit drucken?
In dem Buch wird erzählt, wie einige Grafiker sogar bestimmten, welche Druckerei mit welchen Druckern und welcher Tinte drucken mussten, damit die Proportionen auf der Grafik stimmen.
Aber damit hört das Buch nicht auf.
Die Versinnbildlichung von Zeit durch Fotografien und angewandter Kunst, die versucht die Empfindungen von Menschen durch Nadelstiche darzustellen (Katie Lewis) oder Zeit, Zufall und Schicksal von Huang Yong Ping finden sich hier auch wieder.
Das Buch nutzt viele Beispiele aus dem anglo-amerikanischen Raum, wenn es um die Darstellung von Zeitleisten zur Geschichte geht und wird internationaler, wenn es darüber hinaus geht.
Wer sich für dieses Thema interessiert, findet hier etwas Wunderbares, das sich vielfach lohnt.
Das Buch ist in der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft und im Philipp von Zabern Verlag erschienen.
Rosenberg, Daniel / Grafton, Anthony
Die Zeit in Karten
Eine Bilderreise durch die Geschichte
ISBN: 9783805349369