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Nichts von Ludger Lütkehaus

Da hat ein Professor vor einigen Jahrzehnten ein Buch geschrieben, das 2022 in einer neuen Auflage von 2014 noch bei zweitausendeins verkauft wird.

Also habe ich mir „Nichts“ gekauft und gelesen.

Sonst nutze ich eigentlich gerne Digitalkameras im „Ziegelsteinformat“, nun ist es ein Buch im „Ziegelsteinformat“ mit gut 700 Seiten geworden.

Im Grunde genommen ist es eine Geschichte der Philosophen, die sich mit dem „Nichts“ beschäftigt haben.

Er fängt an mit dem lieben Gott und hört auf mit – ja – Hamlet, der immer wieder zwischendrin auftaucht und mitmischt.

Das Buch ist mit dem Wissensschatz des Professors Ludger Lütkehaus geschrieben und enthält sehr viele Wortspielereien mit Fachbegriffen. Damit ist das Buch lesbar aber nicht immer einfach zu lesen.

Wenn man sich auf das Werk einläßt, sieht man, daß es nicht so viele Denker gab, die sich mit dem Nichts beschäftigt haben.

„Aber warum soll denn ein Anfang sein?“ Diese Frage stellt Lütkehaus auf Seite 102 an den lieben Gott. Und der kommt nachfolgend in Erklärungsnot…

„Das Nein und das Nichts, das er dem Ja und dem Sein entgegenstellen kann, reißt einen Raum auf, der so weit reicht wie Goethe´s Faust: „Vom Himmel durch die Welt zur Hölle.“

Lütkehaus hat diese wunderbare Edition der Gesammelten Werke von Schopenhauer bei Haffmans herausgebracht und wendet sich dann auch in seinem eigenen Buch dessen Erkenntnissen zu, die sich als wegweisend im „Nichts“ erweisen.

Und wir treffen dann auf Seite 196 den Tod.

Lütkehaus zitiert Epikur „daß wann wir sind, der Tod nicht ist, und wann der Tod ist, wir nicht sind“, um danach Schopenhauer gut gelaunt zu zitieren: „Auch das Nichtsein kann eine Gewohnheit werden. Jedenfalls spürt man es nicht.“

Danach besucht er über hunderte von Seiten alles zwischen Leibniz und Anders, schaut bei Bloch und Jonas rein und vergißt auch Sartre und Camus nicht.

Das Buch führt zumindest mich nach 750 Seiten dazu festzustellen, daß Schopenhauer heute so aktuell wie nie zuvor ist und sich bis heute sehr viele an ihm abarbeiten – direkt oder indirekt.

Was mir an dem Buch sehr gefallen hat, ist seine Schilderung von Nietzsches´s Auseinandersetzung mit Schopenhauer und die Fülle der Antworten, die je nach Interesse beim Thema „Nichts“ gegeben worden sind.

Das Buch ist unter diesen Gesichtspunkten sehr lesenswert und lohnenswert.

Es ist bei zweitausendeins erschienen.

978-3-86150-922-6

 

 

Ein Kommentar zu „Nichts von Ludger Lütkehaus

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