2010 war das Ruhrgebiet eine der Kulturhauptstädte Europas. Am 18. Juli wurde die Autobahn A40 für einen Tag gesperrt und dort wurde „ein einmaliges Fest der Alltagskulturen mitten in der Metropole Ruhr“ gefeiert.
Geschichte ist nicht nur die Geschichte der Völker und Kulturen. Geschichte ist auch die Alltagsgeschichte. In diesem Sinne hat der Klartext Verlag ein Buch mit dem Titel „Ein Tag wie noch nie“ veröffentlicht. Das Buch beginnt mit einer Schilderung von Fritz Pleitgen. Daran schließen sich alle Aspekte vom Aufbau über den Ablauf bis zum Abbau an.
Es ist ein schönes Buch. Es ist eine bleibende Erinnerung für alle diejenigen, die dabei waren und es dokumentiert die gesamte Aktion. Insofern ist es auch ein Geschichtsbuch über das Fest.
Einer, der dabei war, schrieb: „Selten war ich auf einem sinnfreieren, dabei gleichzeitig so geilem Event.“
So ist dieses Buch auch eine gute Erinnerung für alle, die dabei waren.
Das Buch ist überwiegend ein Bilderbuch und zeigt Menschen, Aktionen und Situationen an diesem Tag. Aber es werden auch Bilder von den Vorbereitungen und den Nacharbeiten gezeigt. Die dazwischen zu findenden Textkapitel sind nie zu lang und informieren wunderbar über das Geschehen.
Es ist ein Geschichtsbuch über Alltagsgeschichte. Und es zeigt, dass die Verbindung vieler konkreter Dinge vor Ort etwas Großes hervorbringen kann. Im Prinzip hat jede Ortschaft und jeder Verein die Chance gehabt, ein Stück der A40 zu besetzen. Herausgekommen ist dabei ein buntes Band der Sympathie für das Ruhrgebiet.
Dem trägt das Buch auch Rechnung durch eine sehr sinnvolle Aufteilung. Zu Beginn wird auf einer Doppelseite die A40 gezeigt und dann blättert man in dem Buch von Duisburg nach Dortmund.
„Soll Still-Leben Ruhrschnellweg ein einmaliges Erlebnis bleiben oder nicht?“ Mit der Diskussion dieser Frage beenden Fritz Pleitgen und Oliver Scheytt das Buch. Wir dürfen gespannt sein.
RUHR.2010 GmbH
Ein Tag wie noch nie!
Still-Leben Ruhrschnellweg
ISBN 978-3-8375-0476-7