Der Film Nürnberg 1945 – Im Angesicht des Bösen hat mich sehr bewegt.
Er zeigt die Dimension staatlicher Gewalt, wenn Macht nicht durch Gegenmacht begrenzt wird.
Ich habe damals unter anderem Geschichte mit dem Schwerpunkt Zeitgeschichte studiert. Meine Themen waren Hitler, die „Endlösung“, die Kirche und der SS-Staat und die Ereignisse der Zeit, um es mal exemplarisch zu benennen.
Allerdings habe ich mich kaum mit den Devotionalien oder Liedern dieser Zeit beschäftigt. Das gab es an der Uni nicht und war damals eher auf dem Flohmarkt zu finden. Es ging universitär um Ereignisse und Aufklärung. Später erst kamen dann die blinden Flecke zum Vorschein.
Natürlich ist das „industrielle“ Ermorden von Juden und Andersdenkenden historisch einzigartig und einzigartig schrecklich. Aber wie man in dem Film sieht, ist auch der erweiterte Blick wichtig.
Russland verlor im Kampf gegen Deutschland damals die meisten Menschen, Polen wurde aufgeteilt usw. Deshalb ist Völkerverständigung wichtig und vernünftig, weil wir alle Menschen sind unabhängig von der Hautfarbe. Aber auch klare Grenzen müssen sein.
Und deshalb ist auch das Grundgesetz „gut.“ Auch Asyl. Aber so wie es gemeint war und nicht, wie es heute praktiziert wird.
Da spielt dann auch die Frage nach der Religion rein. Das Grundgesetz regelt die vorletzten Dinge, nicht die Religion. Aber wenn die jeweilige Religion dann politisch wird und die Freiheit des Menschen einschränkt oder abschaffen will, dann muß man dies bekämpfen. Das „steht“ auch im Grundgesetz.
Und schon sind wir mittendrin.
Der Film zeigt sehr gut wie es ist, wenn Menschen machen können, was sie wollen.
Dann merkt man wie Naivität, Manipulation und historische Blindheit im politischen Alltag relevant werden, um demokratisch gewählte Menschen zu diskreditieren – auch in digitalen Zeiten.
Die Empörung über Fehlentwicklungen ist klar erklärbar.
Nun lehrt die Geschichte der Menschheit, daß Krieg und Mord Bestandteil der menschlichen Welt sind.
Sie abzuschaffen ist nicht gelungen. Die alten Römer wußten zumindest, wie man damit umgehen kann: Si vis pacem para bellum.
Heute sind wir nicht klüger, wir wissen nur „mehr“ ohne damit etwas anfangen zu können.
Und so endet die Geschichte der Menschheit so wie sie begann.