Veröffentlicht in Alle, Heute

Die Elenden von Anna Mayr

Gut gemacht, gut geschrieben und gut zu lesen. So könnte man Stil und Inhalt des Buches zusammenfassen.

„Warum unsere Gesellschaft Arbeitslose verachtet und sie dennoch braucht“ lautet der Untertitel deses Buches.

Nun also die Kinder.

Als der Kampf gegen Hartz 4 und die Agenda 2010 begann und in den Jahren danach schrieben vor allem die, die es verhindern wollten, über das, was passieren wird.

Und jetzt schreiben die Kinder der Eltern, die politisch gewollt darin aufwachsen mußten. „Die Elenden von Anna Mayr“ weiterlesen

Veröffentlicht in Essay, Zeitgeschichte

Gewalt – gestern, heute und morgen

Die Bundeszentrale für politische Bildung bietet in ihrer Schriftenreihe immer wieder gute Bücher an, die gegen ein kleines Entgelt, aktuell 4,50€ je Exemplar, bezogen werden können. Aktuell sind dort zwei Bücher zu finden, die thematisch gut zueinander passen.

Ernst Friedrich Krieg dem Kriege liegt in einer Neuausgabe vor. Das Buch mit vielen Fotos und Texten von Kurt Tucholsky ist ein Versuch, mit Fotografien aufzuklären und Gewalt einzudämmen.

Zugleich gibt es aktuell dort ein Buch von Klaus Baberowski zum Thema Räume der Gewalt. Ihm geht es darum, „was Menschen in der Gewalt tun und wie Gewalt Menschen formt.“

Schwerpunkt sind Schilderungen aus der Nazizeit, in denen detailliert dargestellt wird, wie dein Nachbar über Nacht zum Schwein wird. Das Buch ist für mich sehr interessant als Literaturstudie und Versuch einer Antwort auf Ernst Friedrich, zumal es feststellt was wir wissen aber unsere Politik oft völlig ignoriert: „Gewalt – gestern, heute und morgen“ weiterlesen

Veröffentlicht in Bergisches

Von der Liberationroute zur Naziroute zwischen Midden-Limburg und Remscheid

Wie unterschiedlich doch der Umgang mit Geschichte sein kann!

In Midden-Limburg in den Niederlanden wird aktiv Geschichte gezeigt und darüber gesprochen, was vor ein paar Jahrzehnten passiert ist.

Foto: Michael Mahlke
Foto: Michael Mahlke

Ganz anders in Remscheid in Deutschland, nicht einmal eine Autostunde entfernt. Dort wird das größte Nazidenkmal der Stadt genutzt, um aktive Stadtwerbung zu betreiben. Die Geschichte wird von offizieller Seite nicht einmal erwähnt geschweige denn ordentlich aufgearbeitet und so am Denkmal kenntlich gemacht wie in den Niederlanden.

Daher habe ich nun eine Tafel gemacht, die mit wenigen Worten erklärt wie beschämend Remscheid mit diesem Teil seiner Geschichte umgeht und wie ahistorisch dieser Akt der politischen Klasse dieser Stadt ist.

remscheid_germany_nazi_history_1939_2016_remember

So werden hoffentlich direkt die Zusammenhänge und die Versäumnisse klar. Remscheid wirbt mit einem Nazidenkmal als Vorlage und überall in der Stadt. So berührt die Vergangenheit die Gegenwart – und dies im Angesicht von Projekten wie der Liberation Route Europe. Aber alle öffentlich geäußerten Vorschläge, dieses Thema hier ebenso sachlich und instruktiv anzupacken, wurden ignoriert.

Deutschland vor Ort 2016.