Die Geschichte des Alten Ägyptens ist eine Geschichte, die wir eigentlich gar nicht kennen. Und doch glaubt fast jeder historisch Interessierte mitreden zu können.
Kennen Sie William Flinders Petrie? Worin besteht der Unterschied zwischen einer primitiven Kultur und einer Hochkultur? Warum wurde ein ausgebildeter Statistiker einer der besten Archäologen Ägyptens und damit ein Glücksfall für die historische Forschung?
Kennen Sie die Antworten? Wenn nicht, dann sollten sie dieses Buch lesen.
Doch es geht noch weiter. Barbara Mertz spricht später in diesem Buch auch von der „Launenhaftigkeit der historischen Mode“ und kommt dabei zu dem Schluss: „Jeder Mensch ist ein Produkt seiner Kultur im weitesten Sinne; doch ist es, wenn man sich das überlegt, geradezu unmöglich, die besondere Rolle von Hitler oder Echnaton zu leugnen.“
Sie scheut sich nicht über ein „oberflächliches Stochern“ ihren persönlichen Blick auf die ägyptische Geschichte zu vermitteln.
Dabei treten Menschen und Strukturen auf und immer wieder ihre klaren Zusammenfassungen wichtiger historischer und eher trockener Vorgänge, wie z.B. die C14-Methode zur Datierung.
Das Buch hat Niveau. Es ist leicht geschrieben, wenn man leicht nicht mit banal verwechselt und es ist gut zu lesen, wenn man dichte Texte mit vielen Informationen aufnehmen kann.
Sehr gut gelöst ist der Wechsel von der Fachsprache zur Umgangssprache mit Sachaussagen. Da scheint auch die Übersetzerin Karin Schuler sehr gute Arbeit geleistet zu haben.
Nach dem Lesen des Buches hat man das Gefühl, wirklich etwas über die Geschichte Ägyptens und ihrer historischen Aufarbeitung zu wissen.
Dieses Buch ist zugleich Forschungsbericht und erzählendes Geschichtsbuch – und es bleibt verständlich. So hinterläßt es viel Sympathie.
Das Buch ist im Theiss-Verlag erschienen:
Mertz, Barbara
Mumien, Tempel, Pharaonen
Eine Geschichte des Alten Ägypten
ISBN 978-3-8062-2500-6