Veröffentlicht in Alle, Heute

Die Elenden von Anna Mayr

Gut gemacht, gut geschrieben und gut zu lesen. So könnte man Stil und Inhalt des Buches zusammenfassen.

„Warum unsere Gesellschaft Arbeitslose verachtet und sie dennoch braucht“ lautet der Untertitel deses Buches.

Nun also die Kinder.

Als der Kampf gegen Hartz 4 und die Agenda 2010 begann und in den Jahren danach schrieben vor allem die, die es verhindern wollten, über das, was passieren wird.

Und jetzt schreiben die Kinder der Eltern, die politisch gewollt darin aufwachsen mußten. „Die Elenden von Anna Mayr“ weiterlesen

Veröffentlicht in Alle

Visual History – Das Ende der Arbeiterbewegung durch Agenda 2010, Hartz 4 und EU – mein Foto

Es gibt Fotos, die mich besonders bewegen. Und es gibt Fotos, die symbolisch das Ende einer Entwicklung zeigen. Das hier nun gezeigte Foto habe ich als digitales Ölgemälde gestaltet. Denn es erinnert mich sehr an das Ölgemälde „Arbeiter vor dem Magistrat“ von Johann Peter Hasenclever.

„Visual History – Das Ende der Arbeiterbewegung durch Agenda 2010, Hartz 4 und EU – mein Foto“ weiterlesen

Veröffentlicht in Alle, Essay, Zeitgeschichte

Die Dokumentation sozialer Wunden – Dokumentarfotografie in Deutschland regional fokussiert

Dokumentarfotografie ist ein weites Feld.

Für mich geht es im Kern darum sozial reale und oft regional oder überregional relevante Ereignisse und Situationen  festzuhalten, die später in der Summe  Entwicklungen zeigen. Was relevant war, kann man nur aus dem beurteilen, was man weiß und sieht. Deshalb ist das Dokumentieren so wichtig – Belegbarkeit setzt Dokumentierbarkeit voraus. Und soziale Ereignisse und Abläufe sind mit Fotos z.T. gut dokumentierbar. „Die Dokumentation sozialer Wunden – Dokumentarfotografie in Deutschland regional fokussiert“ weiterlesen

Veröffentlicht in Bergisches, Zeitgeschichte

Angst statt Arbeit – Soziale Kämpfe in der Region Remscheid und Solingen 1999 bis 2009

Dokumentarfotografie hilft dabei, Geschichte „aufzuschreiben“ und soziale Situationen zu zeigen.

Diese Fotos von mir zeigen soziale Kämpfe und soziales Leben rund um Remscheid und Solingen von 1999 bis 2009. Es ist die Zeit des Sozialabbaus, politisch gewollt, durch SPD und Grüne beschleunigt und durch die EU gefördert. Angst statt Arbeit und immer weniger gute Arbeit waren an der Tagesordnung.

Wie wir heute leben müssen, ist die Folge davon und hier sieht man, wie die kleinen Leute, die Staatsbürger, sich wehren und von der Politik komplett im Stich gelassen wurden. „Angst statt Arbeit – Soziale Kämpfe in der Region Remscheid und Solingen 1999 bis 2009“ weiterlesen

Veröffentlicht in Essay

Arbeit führt wieder zu Elend – wenn man aus der Geschichte nichts lernt

„Aber wessen Dasein Arbeit heißt, dessen Ende ist immer Elend.“

Das schrieb Erich Grisar 1932 und wir dachten in der Bundesrepublik, daß wir diesen Zustand überwunden hätten. Doch dann kam die Sozialdemokratie und führte gemeinsam mit den Grünen unter dem Jubel von CDU und FDP die Armut wieder ein. „Arbeit führt wieder zu Elend – wenn man aus der Geschichte nichts lernt“ weiterlesen

Veröffentlicht in Zeitgeschichte

Verfolgung zwischen gestern und heute

In dem Buch über das Sonderrecht für Juden im NS-Staat ist folgende Verordnung zu finden von 1939 über den Arbeitseinsatz von Juden:

„Bei der ärztlichen Untersuchung der körperlichen Eignung von Juden für den Arbeitseinsatz ist in einigen Bezirken anscheinend ein zu strenger Maßstab angelegt worden (sein Ergebnis: erheblicher Prozentsatz körperlich ungeeigneter Juden). Die Juden sind deshalb auf ihre Einsatzfähigkeit für körperliche Arbeiten erneut zu überprüfen.“

Das ist auch wissenschaftlich aufgearbeitet und erinnert sehr an mögliche Zusammenhänge mit dem Medizinischen Dienst bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter zur weiteren Verwendung auf dem Arbeitsmarkt und an die Begutachtung bei der Erwerbsminderungsrente.

Verfolgung ist also vielfältig und kann auf verschiedene Weise geschehen.

Wer schon mal mit Sozialversicherungen, Gutachtern oder dem Medizinischen Dienst bei Schwerbehinderung oder Rente zu tun hatte, der versteht wahrscheinlich, was ich meine. Ärzte richten sich nach den Definitionen und Vorgaben (wie im Dritten Reich) und die alte Behördenlogik kommt voll zum Einsatz:

Der abstrakte Verweis in der Rentenversicherung ist so ein Fall:

Die Konsequenz beschreibt Köhler-Rama: „Nach früherem Recht konnte ein Rentenanspruch bereits bei einem kurz unter „vollschichtig“, z. B. sieben Stunden umfassenden Leistungsvermögen entstehen, wenn der Teilzeitarbeitsmarkt verschlossen war (konkrete Betrachtungsweise). Die „Opfergrenze“ ist damit von „vollschichtig“ auf sechs Stunden täglich herabgesenkt worden.“

Es geht hier also darum, Menschen zu Opfern zu machen im Staatsauftrag.

Selbst Naziopfer und Stalingradopfer würden heute wahrscheinlich noch zurück auf den Arbeitsmarkt geschickt, weil die Begutachtungsregelungen im Kopf und auf Papier z.T. immer noch so sind in ihrer Logik wie die Logik damals.

„In keinem anderen Land der OECD werden soviele Menschen mit (aufgrund von familiären Pflichten oder gesundheitlichen Belastungen) eingeschränkter Erwerbsfähigkeit als arbeitsfähig definiert“, schreiben die Autoren Anke Hassel und Christof Schiller in ihrem Buch „Der Fall Hartz IV“,  so die taz in einem Fazit.

Das Sonderrecht für Arbeitssuchende im Hartz 4 – Staat ist auch so ein Fall, der gerade in Deutschland aktuell ist.

Das gipfelt im staatlich gestalteten Altersrassismus bis zum Psychoterror für die geburtenstarken Jahrgänge.

Wenn man den Blick nicht senkt, dann sieht man die Schatten von damals im Handeln von heute.

Paradoxerweise sind die neuen Rechten die Anhänger des Neoliberalismus wie er in der Agenda 2010 zu finden ist (CDU, SPD, Linke, Grüne, FDP).

Veröffentlicht in Bergisches

Wenn Geschichte die Gegenwart berührt und das Recht die Kraft verliert

Der Remscheider Nazilöwe (das Denkmal aus der Nazizeit als Symbol für den Führerkult), welcher zentrale Vorlage der aktuellen Kampagne des Stadtmarketings für Remscheid ist, wurde nun schon vielfach beschrieben und aufgearbeitet.

Die Tatsachen sind klar.

Dennoch werden sie z.T. bestritten wie man in Kommentaren zu diesem Thema lesen kann. Und es wird weiter so getan als ob dies alles keine Rolle spielt. Auch Kommentare z.B. von mir werden nicht publiziert, wenn sie nicht passen. Aber da jeder das Recht hat, auf seinem Blog oder Forum zu tun, was man will mit den Beiträgen anderer, ist dies eben so. Man muß es nur im Hinterkopf behalten!

Man kann dies alles dokumentieren. um zu zeigen, wie hier die Geschichte die Gegenwart berührt und wie damit umgegangen wird.

Ein Nazidenkmal das „die Bewohner unserer Stadt allezeit an die Großtaten des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler“ erinnern soll, so die Worte im rga zur Einweihung 1939,  darf in Remscheid angemalt aktuell hundertfach(?) verbreitet werden?

Bedeutet dies, daß Denkmäler der Nazis nun also wieder nachgemacht und verbreitet werden dürfen?

So haben die Nazis von damals es geschafft, daß dieses Denkmal heute überall verbreitet wird und an zentralen Stellen von Remscheid zu sehen ist.

Der Zyniker würde vielleicht denken, was lange währt wird endlich gut. Ich denke da lieber nicht dran.

Bei Hakenkreuzschmierereien schreit man in Remscheid, hier macht man mit?

Da kann man sich nur wundern.

Nur ein paar Kilometer von hier hinter der niederländischen Grenze unterrichtet man die Bevölkerung bis heute darüber, wie blutig und aufopferungsvoll die Kämpfe waren, um Europa und die Niederlande von diesen Massenmördern zu befreien. Und hier wird ein Denkmal dieser Massenmörder vervielfältigt und verteilt.

(Und Aufklärung findet überhaupt nicht statt. Man stelle sich vor der Stadtrat von Remscheid hätte beschlossen auf einer Tafel (wie in den Niederlanden) mit Fotos zu zeigen, daß dieses Denkmal 1939 gebaut und eingeweiht wurde, um an die Großtaten des Führers zu erinnern. Und dann wäre der Vorschlag gekommen, dieses Denkmal nun hundertfach zu vervielfältigen und überall in Remscheid aufzustellen – es wäre sehr interessant sich vorzustellen, was dann passiert (oder auch nicht) passiert wäre…)

Nun denn.

Ich möchte dieses Thema für mich hier nicht weiter verfolgen.

Ich habe im Rahmen der Meinungsfreiheit mehrfach meine Meinung gesagt.

Ich halte es mit Martin Niemöller.

Und ich denke weiter, weil Diktaturen kein Monopol von Nazis sind sondern auch links und in der neoliberalen Mitte entstehen:

Denn eine neue Art der Diktatur kann auch aus Parteien erwachsen,

Was hält sie davon ab auch gegen andere Gesetze zu verstoßen?

 

Veröffentlicht in Neuzeit

Was wird zu Gerhard Schröder im Geschichtsbuch stehen?

Ausgerechnet die SPD und die Grünen haben unter dem Kanzler Gerhard Schröder und dem Vizekanzler Joschka Fischer die Armut in Deutschland mit Hartz 4 wieder eingeführt.

Die Agenda 2010, die maßgeblich von Frank-Walter Steinmeier und Peter Hartz bearbeitet wurde, machte aus ehrlichen und fleissigen Menschen arme Menschen, sobald sie etwas länger arbeitslos wurden.

Während Gerhard Schröder als „Genosse der Bosse“ galt, fühlten sich seine Wähler von ihm verraten. So erfüllte sich der Wahlspruch, der schon in der Weimarer Republik rumgeisterte: „Wer hat uns verraten – die Sozialdemokraten.“

Selbst zehn Jahre nach Einführung von Hartz 4 und der Verelendung großer Teile der Bevölkerung waren die Sozialdemokraten und die Grünen nicht bereit, ihre Fehler rückgängig zu machen. Lieber Wahlen verlieren als die Zukunft gewinnen schien das Motto zu sein.

Die SPD und die Grünen kämpften eher offensiv für die Homoehe und die ungesteuerte Einwanderung statt die einheimische Bevölkerung von Hartz 4 zu befreien.

Die Einführung und die Umsetzung von Hartz 4 und der Agenda 2010 ist der späte Sieg der alten Eliten aus der Nazizeit.

Die Agenda 2010 ist die Manifestation der Nazilogik.

Weiter gedacht bedeutet dies, daß die Einführung von Hartz 4 als Nazilogik in Reinform dazu führt, daß die Saat der alten Eliten aufgegangen ist: nun werden neue Nazis gezüchtet durch Hartz 4.

Neoliberales Handeln führt zur neuen Rechten.

Hartz 4 wird vom Restmüll der Nazizeit zum Saatgut, das sozial langsam aufgeht.

Habe ich was vergessen?

Text 1.1