Bildforschung konkret auf feinste Weise wird uns in diesem Buch aus dem Mitteldeutschen Verlag präsentiert. Wenn man wissen will, wie man heute über Fotografie forschen kann, dann sollte man dieses Buch lesen. „Vietnam – ein Krieg in Bildern von Berthold Petzinna / Renatus Schenkel (Hg)“ weiterlesen
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Bilder einer Diktatur. Zur Visual History des „Dritten Reiches“ von Gerhard Paul
„Das faschistische Bild erweist sich als dominant gegenüber dem Bild des Faschismus“ Mit diesem Zitat von Georg Seeßlen problematisiert Gerhard Paul in der Einleitung seines großartigen Buches „Bilder einer Diktatur“ das Problem unserer Bilder im Kopf und der Realität der Welt. Denn die Bilder der Nazizeit, die wir im Kopf haben, sind oft von Nazis gemacht wurden und zeigen, was wir sehen und behalten sollen. „Bilder einer Diktatur. Zur Visual History des „Dritten Reiches“ von Gerhard Paul“ weiterlesen
Wenn eine neue Epoche beginnt
„Dieses Mal beginnt jedoch nicht nur ein neuer 20-jähriger Zyklus, sondern auch einer, der die Welt für die nächsten zwei Jahrhunderte prägen wird. „Wenn eine neue Epoche beginnt“ weiterlesen
Michel Onfray, Wir brauchen keinen Gott
„Das Alte Testament kommt auf rund 3500 Seiten, das Neue Testament auf rund 900 Seiten und der Koran auf rund 750 Seiten… Alle drei grundlegenden Bücher sind voller Widersprüche. Jede Aussage wird oft noch im gleichen Atemzug wieder zurückgenommen… Jude, Christ oder Muslim – jeder schöpft nach seinem Belieben aus der Thora, den Evangelien oder dem Koran und findet dort nach Bedarf, was er braucht…. „Michel Onfray, Wir brauchen keinen Gott“ weiterlesen
Die Russenbäume von Naumburg
Die DDR ist schon mehr als 30 Jahre vorbei und die russische Besatzung auch. Langsam verlieren sich auch die Zeichen der Menschen aus dieser Zeit.
In Naumburg an der Saale gab es eine große militärische Siedlung, die schon zu Zeiten der Wehrmacht existierte und dann von den russischen Soldaten genutzt wurde. Naumburg war schon früher Garnisonsstadt. „Die Russenbäume von Naumburg“ weiterlesen
Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht
„Karl der Große ließ sich bei Hof als König David ansprechen.“
Hätten Sie es gewußt?
Ein opulenter Bild- und Textband ist erschienen, der sicherlich als Referenzwerk dienen wird. Er ist gut geschrieben und spannend und beschreibt unsere Geschichte mitten in Europa neu. „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ weiterlesen
Magnus Brechtken, Der Wert der Geschichte. Zehn Lektionen für die Gegenwart
„Wenn ein Busfahrer dieselbe Steuer zahlen musste wie der millionenschwere Unternehmer, war das in Ordnung, denn es stand dem Busfahrer ja frei, selbst Millionär zu werden! Hier liegt das Problem des Siegeszuges jener Vorstellungen, die seit den 1980er Jahren als Neoliberalismus bekannt sind und bis in unsere Gegenwart wirken. Die Dynamik des Wandels und die entsprechenden Folgen für die Lebenschancen des Einzelnen wurden regelmäßig ignoriert… Deshalb ist die ordnende Struktur von Staat, Gesellschaft und Solidargemeinschaft unverzichtbar.“
Diese Gedanken stehen auf Seite 218 des Buches von dem Historiker Magnus Brechtken. „Magnus Brechtken, Der Wert der Geschichte. Zehn Lektionen für die Gegenwart“ weiterlesen
300 Jahre Selfies
Über Bücher
Ich nehme als Gleichnis den Verkehr mit Büchern. Der Gelehrte, der im Grunde nur noch Bücher »wälzt« – der Philologe mit mäßigem Ansatz des Tags ungefähr 200 – verliert zuletzt ganz und gar das Vermögen, von sich aus zu denken. Wälzt er nicht, so denkt er nicht. Er antwortet auf einen Reiz (– einen gelesenen Gedanken), wenn er denkt – er reagiert zuletzt bloß noch. Der Gelehrte gibt seine ganze Kraft im Ja- und Neinsagen, in der Kritik von bereits Gedachtem ab – er selber denkt nicht mehr… Der Instinkt der Selbstverteidigung ist bei ihm mürbe geworden; im anderen Falle würde er sich gegen Bücher wehren.
Nietzsche, Ecce Homo
Candide oder die beste aller Welten von Voltaire
„Endlich hatte die Fehd‘ ein Ende; die beiden Könige ließen das Te Deum in ihren Lagern anstimmen. Derweil faßte unser Kandide den Entschluß, in andern Gegenden über Wirkungen und Ursachen zu philosophieren; stieg über die Haufen der Toten und Sterbenden weg und arbeitete sich in einen nahbelegnen Aschenhaufen vom Dorfe herein. Es hatte vor kurzem den Abaren gehört, und die Bulgaren hatten es dem Völkerrechte gemäß abgebrannt. Greise lagen hier, die Wund‘ an Wunde hatten und neben sich ihre zermetzelten Weiber mußten hinsterben sehn, an deren blutenden Brüsten ihre Säuglinge zappelten; dort gaben Jungfrauen ihren Geist auf, deren jegliche einem Halbdutzend Helden ihre Naturbedürfnisse hatte stillen müssen und nachher war entbaucht worden; hier schrien andre, deren Leichnam halbverbrannt war: man möcht‘ ihnen nur den Rest geben. Die ganze Erde war mit Gehirnen übersät und mit Armen und Beinen.“
Damit sind wir in der besten aller möglichen Welten angekommen. „Candide oder die beste aller Welten von Voltaire“ weiterlesen
Die Elenden von Anna Mayr
Gut gemacht, gut geschrieben und gut zu lesen. So könnte man Stil und Inhalt des Buches zusammenfassen.
„Warum unsere Gesellschaft Arbeitslose verachtet und sie dennoch braucht“ lautet der Untertitel deses Buches.
Nun also die Kinder.
Als der Kampf gegen Hartz 4 und die Agenda 2010 begann und in den Jahren danach schrieben vor allem die, die es verhindern wollten, über das, was passieren wird.
Und jetzt schreiben die Kinder der Eltern, die politisch gewollt darin aufwachsen mußten. „Die Elenden von Anna Mayr“ weiterlesen
Todesmarsch 1945 von Herbert Naumann
„Vom 13. April bis zum 9. Mai 1945 mussten 2400 Häftlinge der Außenstelle Leipzig des KZ Buchenwald einen über 500 Kilometer langen Marsch absolvieren, auf dem 2150 von ihnen ermordet wurden oder vor Erschöpfung starben. Der Fotograf Herbert Naumann hat nach jahrelangen Recherchen den Verlauf dieses Todesmarsches minutiös rekonstruieren können und dabei Berichte von Überlebenden und zeitgenössische Dokumente aufgespürt. „Todesmarsch 1945 von Herbert Naumann“ weiterlesen
Bergisches Protokoll oder hinter dem medialen und digitalen Nebel ist immer noch die Klassengesellschaft
Nach dem Ende des Sozialismus galt Marx als überholt, weil Menschen nun mal den Widerspruch leben – obwohl auch die Umstände mitentscheiden.
Marx steht u.a. für folgende Aussage: „Die Kritik der Religion endet mit der Lehre, daß der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist. Verhältnisse, die man nicht besser schildern kann als durch den Ausruf eines Franzosen bei einer projektierten Hundesteuer: Arme Hunde! Man will euch wie Menschen behandeln! “
Und Freiheit? „Bergisches Protokoll oder hinter dem medialen und digitalen Nebel ist immer noch die Klassengesellschaft“ weiterlesen
Antisemitismus heute Michael Wolfssohn im Gespräch
„Wenn Medien, Politiker und Stammtisch sagen, die größte Gefahr komme von rechts, kann ich das historisch und psychologisch verstehen. Denn der Holocaust, der bekanntlich von Rechtsextremisten – also den deutschen Nationalsozialisten – verübt worden ist, war kein muslimisches und auch kein linkes Phänomen.“ „Antisemitismus heute Michael Wolfssohn im Gespräch“ weiterlesen
Bleibt wer schreibt oder bleibt wer zeigt – was bleibt?
Wer schreibt der bleibt war mein in den Kopf gesetztes Motto, weil es ja die Bücher gibt, die mich noch heute bewegen.
Aber was bleibt? „Bleibt wer schreibt oder bleibt wer zeigt – was bleibt?“ weiterlesen
Wichtigkeit und Grenzen lokaler Geschichtsschreibung
Ich möchte mit diesem Text eigene Eindrücke und Erfahrungen reflektieren. Viele andere Dinge zu diesem Thema im Bereich Geschichte vor Ort, Geschichte von unten etc. sind schon früher von anderen aufgeschrieben worden. „Wichtigkeit und Grenzen lokaler Geschichtsschreibung“ weiterlesen
Die fotografische Inszenierung des Verbrechens. Ein Album aus Auschwitz
„Mit der Fertigstellung des Krematoriums III in Auschwitz Birkenau Ende Juni 1943 waren dort sämtliche Mord- und Verbrennungsanlagen funktionsfähig, die zusammen mit dem alten Krematorium in Auschwitz I 4756 Menschen am Tag einäschern konnten. Stolz benachrichtigte Karl Bischoff, Leiter der Zentralbauleitung der Waffen-SS und Polizei Auschwitz, Hans Kammler über die „Leistung“ und Daten der Anlagen: 1440 Leichen pro Krematorium II und III sowie 768 Leichen pro Krematorium IV und V.“
Dieser kleine Textausschnitt von Seite 30 des Buches von Tal Bruttmann, Stefan Hördler und Christoph Kreutzmüller zeigt, was für eine Tiefe und Detailgenauigkeit die Autoren an den Tag legen. „Die fotografische Inszenierung des Verbrechens. Ein Album aus Auschwitz“ weiterlesen
„Dieser Betrieb wird bestreikt“ hrsg. vom Technoseum Mannheim
Bilder- und Lesebuch zu Streik und Aussperrung 1963 in Mannheim – so lautet der Untertitel zu diesem höchst interessanten Buch. „„Dieser Betrieb wird bestreikt“ hrsg. vom Technoseum Mannheim“ weiterlesen
Visual History – Übergänge und Zwischenzeiten zwischen DDR und BRD in der Dokumentarfotografie
In den letzten Jahren sind einige Bücher zur DDR und BRD erschienen, die sich mit der Zerstörung alter Strukturen und der Zeit danach beschäftigen zwischen Versprechen und Einhalten. Es ist immer Dokumentarfotografie als soziale Fotografie und/oder politische Fotografie, je nach dem, wie man im Kopf mit welcher Intention trennt. „Visual History – Übergänge und Zwischenzeiten zwischen DDR und BRD in der Dokumentarfotografie“ weiterlesen
Havanna – im Herzen Kubas
Es ist ein Buch ganz ohne Kopftücher geworden obwohl viele Frauen darin vorkommen und viel Politik.
Aber vielleicht ist dies das ganze Geheimnis – nicht Religion schreibt dem Menschen vor, nicht mehr er selbst sein zu dürfen, sondern ein Staat bietet den Menschen den freien und aufrechten Gang und das Miteinander an. „Havanna – im Herzen Kubas“ weiterlesen
Visual History – Das Ende der Arbeiterbewegung durch Agenda 2010, Hartz 4 und EU – mein Foto
Es gibt Fotos, die mich besonders bewegen. Und es gibt Fotos, die symbolisch das Ende einer Entwicklung zeigen. Das hier nun gezeigte Foto habe ich als digitales Ölgemälde gestaltet. Denn es erinnert mich sehr an das Ölgemälde „Arbeiter vor dem Magistrat“ von Johann Peter Hasenclever.
Die Dokumentation sozialer Wunden – Dokumentarfotografie in Deutschland regional fokussiert
Dokumentarfotografie ist ein weites Feld.
Für mich geht es im Kern darum sozial reale und oft regional oder überregional relevante Ereignisse und Situationen festzuhalten, die später in der Summe Entwicklungen zeigen. Was relevant war, kann man nur aus dem beurteilen, was man weiß und sieht. Deshalb ist das Dokumentieren so wichtig – Belegbarkeit setzt Dokumentierbarkeit voraus. Und soziale Ereignisse und Abläufe sind mit Fotos z.T. gut dokumentierbar. „Die Dokumentation sozialer Wunden – Dokumentarfotografie in Deutschland regional fokussiert“ weiterlesen
Dokumentarfotografie als Arbeitsweise für Historiker – Berufung statt Beruf
Ähnliche Erfahrungen bei Sebastiao Salgado und Michael Mahlke
Mein Beispiel
Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung.
Ein besonderes Erlebnis hatte ich kurz nach dem Fall der Mauer. „Dokumentarfotografie als Arbeitsweise für Historiker – Berufung statt Beruf“ weiterlesen
Der Memorzid als Teil der Geschichtsschreibung und der Gegenwart
Ich habe ihn erst jetzt gefunden und gelesen. Es handelt sich um Karl-Markus Gauß.
Offenkundig gehört er zu den Menschen mit viel Wissen und viel Klugheit. Gern gelesen und ohne Wirkung oder anders ausgedrückt ohne politische Relevanz. „Der Memorzid als Teil der Geschichtsschreibung und der Gegenwart“ weiterlesen